Schau nach vorn.
Spür den Wind.
Die Sonne scheint.
Für mich und Dich.
Schau nach vorn.
Ziel in Sicht.
Der Himmel blau.
Für mich und Dich.
Schau nach vorn.
Nicht zurück.
Ein bisschen Glück.
Für mich und Dich.
Schau nach vorn.
Spür den Wind.
Die Sonne scheint.
Für mich und Dich.
Schau nach vorn.
Ziel in Sicht.
Der Himmel blau.
Für mich und Dich.
Schau nach vorn.
Nicht zurück.
Ein bisschen Glück.
Für mich und Dich.
Liebes Automaten-Ich,
ich mache mir Sorgen. Warum bist du am Ende der Woche immer leer? Gerade da, wo es sonst nirgends mehr was zu holen gibt?
Ich mache mir Sorgen. Was ist los? Alle Münzen, die ich mir aufbewahrt hab für dich, klackern einmal im Leerlauf hinunter bis zum Rückgabeschlitz.
Es fühlt sich nicht gut an, dich so zu sehen. Einfach leer. Weißt du noch die Zeiten der Kaugummibonbons? Überraschungseier mit Schnickschnack aus Plastik, den keiner braucht. Weißt du noch, wie ich mich darüber gefreut habe?
Ich will sie nicht die Automaten für Erwachsene und ich will auch nicht, dass du so bist für mich.
Ich mache mir Sorgen. Ich würde gerne mal wieder bei dir vorbeikommen und über die Sache reden. Ich will Kaugummibonbons! Von dir.
Deine Anna
gespannt…
zwischen gestern und heute
zwischen dem schon und noch nicht
zwischen himmel und erde
wie beim warten auf die weihnachtliche bescherung
wie beim wiedersehen nach dem ersten kuss
zwischen sein und nicht sein
zwischen tun und lassen
zwischen innen und außen
zwischen dir und mir
bin ich.
Wie lange dauert es, den Verlust eines lieben Menschen zu verarbeiten? Bis es sich nicht mehr anfühlt, als wäre einem ein Stück des Herzens oder gar das ganze Herz entrissen worden? Ist es überhaupt möglich, über einen solchen Verlust hinwegzukommen? Wie viele Tränen darf man weinen? Wie schafft man den Weg zurück in die Normalität?
Es gibt viele Situationen und Erlebnisse, in und nach denen man Verlust empfindet. Situationen und Erlebnisse, die einen in tiefe Trauer stürzen. Zur Trauer kommt oft ein tief greifender Schmerz hinzu.
Ich kenne Trauer und Schmerz. Ich mag sie nicht. In meiner Kindheit und Jugend habe ich mich mit meiner Trauer und mit meinem Schmerz meist sehr allein gefühlt. Der erhoffte oder notwendige Trost von Außen blieb aus. Oder er reichte bei weitem nicht.
Ich erinnere mich, wie ich mich mit Dreizehn (nach dem Tod meines dreijährigen Cousins) mit all meiner Trauer und im Schmerz über das Unbegreifbare an Gott wandte: „Gott, wie konntest du so etwas zulassen? Gott, wenn es dich gibt, wo bist du jetzt?“
Und dann wandte ich mich von Gott ab. Sein Schweigen veranlasste mich dazu, auch zu schweigen, mit dem Fragen, dem Beten und Flehen (vgl. Epheser 6 / 18) aufzuhören. Ich fühlte mich (von Gott) verlassen und verloren.
Meine Tränen habe ich unterdrückt. Ich wollte sie niemandem mehr zumuten. Vielleicht auch mir selbst nicht. „Bitte Lächeln!“ wurde mein Programm. Und so schaffte ich die Rückkehr in die Normalität. Zumindest von Außen betrachtet. In mir sah es anders aus. Ich glaube, ich habe über die Jahre all die vielen Tränen – als Ausdruck meiner Trauer und meines Schmerzes – nach innen geweint. Solange bis der Damm gebrochen ist.
Jetzt weine ich viel. Alte Tränen. In Psalm 126 Vers 5 heißt es: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Das sagt mir: meine Tränen sind gut. Ich fang an, sie zu mögen. Und umso mehr ich weine, umso mehr lerne ich auch ein neues Gefühl wahrhaftiger Freude kennen. Das ist für mich weit mehr als die Rückkehr in die Normalität (in der mir vieles und viele so tot erscheinen) – das nenne ich die Rückkehr ins Leben!
Ich bin fasziniert. Von meinem unerschütterlichen Glauben 2015 und euren Klicks auf meinen Blog. Dank der WordPressPress-Statistik-Elfen weiß ich sogar ganz genau, wieviele das waren: 2.900!!! Wow! Ich freue mich über jeden einzelnen. Bleibt auch 2016 dabei! Und macht „naturgetreu“ gerne unter Freunden und Bekannten publik.
Im Sinne meines Gelassenheitsvorsatzes für 2016 beginne ich das neue Jahr direkt mit dem von WordPress erstellten Jahresrückblick 2015. Ein geschenkter Blogbeitrag sozusagen. Für euch und mich (wenn das kein Grund zum Weiterfeiern ist!):
Ein Cable Car in San Francisco fasst 60 Personen. Dieses Blog wurde in 2015 etwa 2.900 mal besucht. Ein Cable Car würde etwa 48 Fahrten benötigen um alle Besucher dieses Blogs zu transportieren.
… und ein Licht auf meinem Weg.“ Psalm 119 / 105
Meine Mitbewohnerin legte mir kürzlich den hier zitierten Vers aus Psalm 119 nahe. Ich habe die Stelle vorher nie gelesen. Es gibt überhaupt viele Bibelstellen, die ich noch nie gelesen habe. Ich schäme mich manchmal im Gottesdienst, wenn der Pastor in der Predigt sagt: „In Vers soundso – den kennt ihr ja – da heißt es…“
Da! Ertappt! Ich sinke leicht errötet ein paar Milimeter im Stuhl ein, rutsche dann schnell wieder (mein Krönchen) zurecht, lausche weiter aufmerksam der Predigt und notiere mir den Vers, von dem gerade die Rede war. „Später lese ich den daheim noch einmal nach!“ sage ich mir motiviert. Zurück Zuhause, tue ich das allerdings selten. Bislang zumindest.
Neulich stieß ich in der Humboldtstraße auf einen alten Kronleuchter am Straßenrand. Sofort fotografiert für eben diesen Beitrag! Vorgestern nahm ich mir nun die Zeit, den 119er Psalm (eine Liebeserklärung an Gottes Wort), in meiner Bibel-Einheitsübersetzung nachzuschlagen.
Buff! Der Psalm schlägt ein wie der Blitz. Ich bin begeistert! Er motiviert mich, mehr in der Bibel zu lesen, mich intensiver mit einzelnen Versen zu befassen, sie in den Kontext einzuordnen, auf mein Leben hin zu verstehen und all das Wertvolle daran zu verinnerlichen.
Als ich mich 2009 neu für den Glauben und Gott öffnete, wollte ich anfangs ganz viel wissen, viel lesen. Ich hatte Nachholbedarf. Ich war offen für das, was mir Gott zu sagen hatte. Voller Elan! In den ersten Wochen nach meiner Bekehrung las ich wirklich viel.
Im Hauskreis verlor ich interessanterweise irgendwie meine Lust am Bibellesen. Mir war das oft zuviel: ich war als „Baby-Christ“ verunsichert, weil ich Mühe hatte, die Bibelstellen zu finden, zwischen denen wir hin und her sprangen. Zulange Stellen, zuviel Input! Und ich hatte oft andere Ansichten, Nachfragen und andere Themen, die mich bewegten. Zu allem Übel, vergaß ich meist innerhalb von drei Tagen, worüber wir bis in die Nacht hinein diskutiert hatten. Das war echt frustrierend!
Seit ich diesen Blog begonnen habe, tue ich mich wieder viel leichter mit dem Bibellesen. Ich suche Gott in allen Dingen und entdecke ihn im Alltäglichen. Dort erlebe ich auch, wie brandaktuell die Bibel ist. Sie hilft mir in den unterschiedlichsten Situationen und Herausforderungen, die ich meistern muss. Ich bin froh, dass ich wieder einen Zugang zu Gottes Wort gefunden habe, der für mich passt.
Im Oktober erscheint eine neue Bibelausgabe. Die Neues-Leben-Übersetzung als eine Art Do-It-Yourself-Bastelbuch. Mit exra-dickem Papier, viel Platz zum Anstreichen und Hervorheben, für Randnotizen und Schnörkel. Genau, was ich brauche! Diese Form des kreativen Zugangs zum Bibellesen nennt sich „Bible Art Journaling“.
Falls auch du bislang oder im Moment Schwierigkeiten mit Bibellesen hast: es gibt inzwischen so viele verschiedene Wege, um wieder Spaß am Bibellesen zu bekommen: die Losungen (als Büchlein für zuhause oder digital), Filme, einen Bibelleseplan, das Magazin „Faszination Bibel“, Bibelhörbücher usw. Lust auf Bibel macht auch Ulla Schaible in ihrer Kurzpredigt zu Psalm 119, 105.
Ich bin dankbar, dass ich statt der Mühe mit dem Bibellesen, immer mehr Freude an Gottes Wort habe. Gott will jeden mit seinem Wort erreichen, nicht eine bestimmte Zielgruppe. Insbesondere in Phasen der Orientierungslosigkeit, dann, wenn ich im Dunkeln tappe und nicht weiter weiß, weist mir Gott durch sein Wort den Weg – zu Menschen hin, zu mir selbst, an andere Orte, in neue Aufgaben, über schwierige Situationen hinweg. Ich begreife allmählich, welcher Schatz da im Alltag als Christin direkt vor meinen Füßen liegt. Es wäre schade, einfach daran vorbeizugehen.
Ich schiebe mein Rad auf dem Gehweg. Es ist brütend heiß. Die mir entgegen kommenden Passanten schauen mürrisch, als hätten nur Kinderwägen ein Rollrecht auf Bürgersteigen. Lauter Seufzer. Hört im Getümmel ja sowieso keiner.
Plötzlich aus der Menge klare Worte: „Die hat Anstand! Die schiebt ihr Rad!“ Ich ordne die Stimme einem Mann zu, der mich im Vorbeigehn anblickt. „Dankesehr! Das scheint ein Kompliment zu sein, guter Mann!“ Denke ich etwas zynisch. Schaue kurz zurück. Dabei sollte ich mich wohl gut fühlen: Ich bin gesehen. Anerkennender verbaler Beifall eines alten Herren, weil ich mein Rad schiebe. Weil ich nicht anstandslos wie eine Irre durch die Meute kurve. Weil ich Anstand habe! Irgendwie reagiere ich dennoch mit Widerwillen (spare mir jedoch einen Kommentar…wirklich schade!!!).
Stattdessen: Innerer Dialog. „Die hat Anstand!“ ich wiederhole seine Worte. „Scheiße!“ denke ich. „Ehrlich? Mir ist grad gar nicht nach Anstand! Am liebsten würde ich mich gerade jetzt auf’s Rad setzen, lauthals krakelen und die Passanten verscheuchen. Freie Bahn…jetzt komme ich!“
Natürlich überziehe ich gerade ein wenig. Trotzdem geben mir der Mann und sein Kommentar „Die hat Anstand!“ einen Impuls zum Nachdenken, den ich teilen möchte. Nachdenken worüber? Über den Anstand, die guten Manieren, über Regeln und die Harmoniefalle. Ich mache mir in diesem Moment ernsthafte Gedanken darüber, dass ich zu anständig bin. Warum eigentlich? Verderbe ich mir nicht durch die anständige Regeleinhaltung oft die Freude am Übermut? Warum traue ich mich so oft nicht, meine Meinung zu sagen – des guten Anstands Willen?!
Du musst dies!, …Du darfst das nicht!,… Tu dies!,… Lass das!,… und so weiter. Bloß nicht aus der Reihe tanzen. Auf keinen Fall laut werden. Unkontrolliert Lachen, Schreien, Schnauben, gehört sich irgendwie nicht. Reden darf man immer. Kommentare und Bewertungen abgeben. Aber bitte mit Anstand!
An dieser Stelle also, lieber Leser, ein hitzköpfiger Beitrag zum Thema Anstandsbitte – für Querdenker (ich bin ja schon ziemlich ausgeschweift): Ich finde, dass wir uns ziemlich oft, ziemlich viel verbieten. Wir erlauben uns nicht, wonach uns ist und wonach wir uns sehnen und beschneiden dadurch unsere Natur. Im Extremfall wirst du, werde ich, den lieben Anstandsregeln zum Opfer fallen und irgendwie bitter darüber, dass Andere noch Freude am Leben haben, weil wir uns selbst zu sehr maßregeln. Oder wir schlucken unseren Unmut, unseren Frust herunter, statt ihn auszusprechen. Daher heute ein Plädoyer, sich etwas Ungezähmtheit zu erlauben: Ich darf auch mal auf dem Bürgersteig fahren – zwischen den Passanten herumkurven. Ich darf auch mal mit der Faust auf den Tisch haun. Ich darf auch mal sagen, was mir nicht passt – und zwar so, dass es jeder hört. Anstandslos!
Jesus macht mir mit seiner ungestümen Tempelreinigung Mut (Matthäus 21 / 12-13). Ich mache mir das an diesem Wochenende zum Ziel: Weniger falschen Anstand, mehr echte Freiheit. Natürlich, nicht ohne Respekt! Aber ebenso wichtig: Mit Mut zu mir selbst. Mut zur Aktion, Mut zur Reaktion.
Es gibt Tage, da kann man vor Freude springen und dann überfällt einen urplötzlich die miese Stimmung: Werte Kritikerin, bitte vortreten. Der Raum gehört dir!
Ja, wir haben ein Recht auf miese Stimmung. Es gibt sogar ein Buch darüber. Kein positives Denken. Kein Schönreden. Alles blöd, blöd, blöd. Frust muss sein.
Nutze ihn aus den Raum, werte Kritikerin! Nimm die Wut an der Hand und such‘ dir weitere Bündnispartner!
(…)
Vielen Dank!
Das war der Schlechte-Laune-Auftritt.
Nach diesem Theater, liebe Zuschauer, möchten wir Sie einladen, noch etwas zu bleiben. Im Foyer warten die Lachnummer und neue Begeisterung auf Sie.
…es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und der Freude des Anfangs zu vertrauen!“ Vor einem Jahr fiel mir eine Postkarte mit diesem Satz in die Hand. Das war kurz nachdem ich mich entschieden hatte, einen Neuanfang zu wagen. Den Entschluss zu diesem Schritt zu fassen, war für mich das eine. Es war ein so starker Impuls, dass ich gar nicht anders konnte, als ihm zu folgen. Doch was heißt „neu anfangen“? Was ich nicht mehr wollte, war mir relativ klar. Und so trennte ich mich von meinem Freund, kündigte meine Wohnung und meinen Job. Aber wohin soll ich gehen, was soll ich tun? Wer bin ich überhaupt? Um in diesen existentiellen Fragen mehr Klarheit zu bekommen, musste ich hören lernen. Hören, was Jesus mir zu sagen hat.