Schlagwort-Archive: Gefühle

Dein Wind

Dein Wind stoppt die Tränenflut.
Er befreit,
lässt mich Großes ahnen,
lässt mich Großes fühlen,
wo nichts ist für die Anderen.
Wo du bist für mich.
Als Antwort auf mein Rufen.
Auf mein Schreien.

Du bist der du bist.
Größer.
Stärker.
Höher als alles Andere.

Deine Liebe.
Deine Kraft.
Sanft. Rauh.

Du kommst in der Not.
Gehst, nachdem Frieden eingekehrt ist
in mir.
Veränderung.
Licht.

Kommst wieder.
Immer wieder.

Wer bist du?

Du bist groß. Du bist dunkel. Kalt.
Schneller Herzschlag. Atem stockt.
Kloß in meinem Hals. Alarmstufe rot.

Drei Schritte zurück,
statt einen voraus.
Du lauerst Gefahren,
Kennst sie zuhauf.

Kein Risiko, kein Fehltritt.
Vorsicht!
Jeder könnte es sein,
dir Böses wollen.
Also bleibst du allein.

Allseits bereit zum Lauf deines Lebens.
Sieg im Kampf erscheint dir vergebens.
Gleichzeitig fürchtest du, –
dass du es nicht bist…
nicht bereit.

Der Weg weg von hier scheint so weit.
Du bist auf der Hut, dir fehlt der Mut.
Fragst dich, ob du’s tatsächlich bringst,
deinen Gegner vielleicht heute bezwingst.

Vertrauen auf Null.

Du bringst mich um die schönen Tage,
Ich seh, dass du wankst,
Ich will, dass du fällst.
Du bist meine Angst.

Ich lass dich gehn.
Risiko, Fehltritt, Wagnis!
Kann das Gute im Menschen sehn.

Wer bist du?

Meine Angst.

 

„Gefühle sind wie Wellen, wir können sie nicht aufhalten, aber wir können uns aussuchen, auf welcher wir reiten wollen.“ Jonatan Martensson

 

 

Sand and Water

… habe ich das hier abgebildete Foto überschrieben. Es ist letzte Woche bei meinem Strandspaziergang in Alanya entstanden. Wenn ich mich recht erinnere, heißt auch ein Film des bengalischen Regisseurs Shaheen Dill-Riaz so: Sand and Water. Bei meiner Suchabfrage im Internet stoße ich zunächst jedoch auf einen Folksong von Beth Nielson Chapman mit dem selben Titel. Hier ein kurzer Auszug daraus:

„All alone, I didn’t like the feeling
All alone, I sat and cried
All alone, I had to find some meaning
In the center of the pain I felt inside

All alone, I came into the world
All alone, I will someday die
Solid stone is just sand and water, baby
Sand and water, and a million years gone by (…).

Es gibt Phasen im Leben, da sind wir ganz auf uns selbst zurückgeworfen. Wer bin ich? Wozu bin ich hier? Was ist meine Aufgabe?

Ich habe mehrere solcher Phasen durchlebt. Gerade in diesen Phasen halte ich es für existentiell wichtig, sich auch und im Besonderen körperlich verbunden zu fühlen mit der Welt um einen herum. Wo es keinen Gott zum Anfassen gibt, da braucht es ganz einfach auch und immer wieder eine menschliche Umarmung! Doch wie oft ist einfach niemand da?

Dann kann ich ohne Zögern in das Lied von Beth Nielson Chapman einstimmen: „All alone, I sat and cried…“ Da spricht sie mir aus der Seele.

Aber immer wieder finde ich dann doch auch in dieser Welt meinen Trost. Da finde ich reale Nähe. Draußen in der wunderbaren Schöpfung, in die mich Gott hineingestellt hat. So wie vorige Woche am Strand – wo ich meine Füße tief in Sand und Wasser eingrub und mich von der Sonne wärmen ließ. Da erlebte ich ganz für mich allein ein tiefes Gefühl von Verbundenheit mit der Welt.