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Mutter Natur

Inmitten aller Trübsal zeigst du dich.

Direkt vor mir:
Der rote Faden meines Lebens.

Du bist der Wind,
wenn mein Denken mich mürbe macht.

Du bist Zärtlichkeit,
wenn mich sonst niemand berührt.

Du bist der gute Humor,
wenn mir zum Weinen ist.

Du bist das Licht,
wenn alles dunkel scheint.

Du bist der Weg,
wenn ich mich verirre.

Du bist das Leben,
wenn um mich alles stirbt.

Du bist der Nährboden,
auf dem Neues wächst,
zu seiner Zeit.

Du bist der rote Faden meines Lebens.
Mutter Natur.

3 Jahre: Nicht aufhören, anzufangen

Im März werden es drei Jahre, dass ich den Entschluss zu einem Neuanfang fasste. Es ist seltsam. Die Power von 2014…ich spüre sie nicht mehr. Nada. Hier und Jetzt? Nichts mehr davon! Weggefegt. Ich hatte ja auch keine Ahnung. Es war ein Sprung ins Nichts – mit vollster Überzeugung, den ich da tat. Es gab Momente, da fühlte ich mich fallen. Und es gab Momente, da spürte ich wieder Boden unter den Füßen – als Reisende auf meinem Weg ins Leben mit leeren Taschen, mit nichts und davon viel. Einfach sein. Atmen. Das gab mir wieder etwas Zuversicht: „Geh weiter!“

Da waren Menschen, die mir gut taten und andere, die es nicht taten. Da waren Krankheit, berufliche Unsicherheit, große Hürden. Da waren Urteile und Ratschläge, Ignoranz und Unvermögen, da war Angst, Trotz, Überforderung und Verletzung… Da sind jetzt Menschen, die über dies und jenes reden und, meist weit entfernt von ihren Gefühlen, irgendwo im Nirgendwo des Konsum- und Leistungsterrors unterwegs sind.

Natürlich gab es auch Vieles, wofür ich dankbar bin. Aber die letzten Jahre überwiegt ganz klar das Strapaziöse, Schwere, Niederdrückende. Ich habe es gewagt, mich mit den schweren Erfahrungen meiner Kindheit, Jugend und jungen Erwachsenenzeit auseinanderzusetzen. Ohne Sucht. Das Wahre aushalten. Das ist ein Kampf an vorderster Front. Das macht müde.

Ich weiß oft nicht weiter, schleppe mich von Stunde zu Stunde über den Tag. Ich zeige das nicht oder nur selten nach Außen, aber in mir bin ich oft hoffnungslos und mag nicht weitergehen. Ich habe genug vom ewigen Kämpfen, vom lautlosen Ringen. Das, was mich tröstet, was mich hält, ist die leise Stimme, die mir mit letzter Kraft ein „fast geschafft“ zuflüstert.

Nächste Woche werde ich 33. Es gibt in meinem Leben bisher keine Zeit die ich mit „unbeschwert“ oder „einfach schön“ beschreiben kann. Aber ich möchte auch mit niemandem tauschen. Wenn ich Gott manchmal in meinen Zweifeln, in meinen Kämpfen frage, „Warum?“, sagt er mir: „Weil du es tragen kannst“. „Gut“, denke ich dann nüchtern – im Nachhinein sehr erstaunt über meine Reaktion – „dann ist das wohl so, dann schaffe ich das.“

Ich kann es nicht genau beschreiben, aber irgendwie vermute ich, dass ich es tatsächlich fast geschafft habe. Dass das tägliche neu Aufraffen und Weitergehen, das unaufhörliche Weichenstellen und Andersmachen sein Ende nimmt in der Freude über das Neue und im Frieden über das Alte.

 

Not. Vertrauen. Frieden finden.

Nach dem letzten Beitrag habe ich entschieden, eine Reihe über „Jesus und die Frauen“ zu schreiben. Dieser Artikel hat die Heilung der blutflüssigen Frau zum Thema (vgl. Lukas 8: 43-48; Matthäus 9: 18-23; Markus 5: 25-34).

Auf dem Weg zu Jairus

Wo anfangen? Der Evangelist Lukas schildert uns zunächst die Ausgangslage: Jesus und seine Jünger sind auf dem Weg zu Jairus, einem Vorsteher der örtlichen Synagoge. Jairus hat Jesus inständig um sein Kommen gebeten. Seine zwölfjährige Tochter liegt im Sterben und er hofft, dass Jesus seine Tochter wieder zurück ins Leben holen wird.

Jesus bahnt sich also den Weg durch die Menge, um zu Jairus zu gelangen. Ein ganzer Fanclub an Menschen umringt ihn. Für sie alle ist Jesus von Nazarath ein besonderer Mensch. Sie sind fasziniert von seinem Reden, gern in seiner Nähe und viele von ihnen haben das wunderliche Wirken Jesu bereits miterlebt.

Lebensverändernde Berührung

Auf dem Weg zu Jairus‘ Haus, bemerkt Jesus in der Menschenmenge eine Frau, die ihn von hinten an seinem Gewand berührt. Diese Frau, so die Erzählung, leidet seit zwölf Jahren unter ständigen Blutungen und hat „Schlimmes durchgemacht“ (Mk 5:26). Sie ist am Ende ihrer Kräfte. Ihre Lebenskraft ist versiegt. Sie hat längst keine Power mehr, am wirklichen Leben teilzunehmen. Fix und fertig mit der Welt, am Rande der Verzweiflung ist sie,… aber trotzallem ist da in ihr noch ein Rest Hoffnung („Wenn ich nur seinen Mantel berühre, werde ich wieder gesund.“ Mt 9:21) Und sie kämpft sich durch die Menge zu Jesus hin (Mk 5:27). Sie traut sich, Jesus zu berühren. Im Augenblick der Berührung von Jesus‘ Gewand, stoppt die Blutung. Jesus fragt: „Wer hat mich berührt?“ (Lk 8:45) Alle Umstehenden streiten die Berührung ab. Petrus beschwichtigt ihn und wendet ein: „…Hier sind doch so viele Menschen!“ Als ob man da eine Person ausfindig machen könnte! Doch Jesus ist beharrlich: er habe gespührt, wie eine heilende Kraft von ihm ausging. Infolgedessen gibt sich die Frau zu erkennen. „Zitternd vor Angst“ (Lk 8:47) heißt es im Bibeltext, wirft sie sich zu Boden und erklärt sich. „Tochter“, sagt Jesus zu ihr, Dein Glaube hat dich gesund gemacht. Geh in Frieden.“ (Lk 8:48)

„Dein Glaube hat dich gerettet“

Jesus bestärkt die Frau darin, dass es ihr Glaube und somit, dass es ihr Handeln war, das sie gesund gemacht hat. Jesus Worte sind Reaktion, sie sind Antwort auf das vorausgehende Tun der Frau. Die blutflüssige Frau sucht die vertrauensvolle Nähe Jesu. Sie findet seine einfühlsame urteilsfreie Liebe. Sie findet seinen Zuspruch. Sie erfährt Heilung an Körper, Geist und Seele, weil sie sich traut, sich in ihrer Bedürftigkeit Jesus hinzuwenden. Mit letzter (Glaubens-)Kraft zupft sie ihn am Saum seines Gewandes. Just im Moment des Berührens hören die Blutungen auf, wird sie gesund. Und doch: Die Bestärkung Jesu braucht es zur ganzheitlichen Heilwerdung der Frau. Denn durch ihr jahrelanges Leiden ist viel in ihr kaputt gegangen. Ihre Seele hat unter den körperlichen Strapazen, durch die gesellschaftliche Ausgrenzung Schaden genommen. Geh in Frieden, sagt Jesus zu ihr. Das heißt für mich zweierlei: Es ist eine Aufforderung zu gehen, das Alte loszulassen, in Bewegung zu bleiben. Und es ist eine Aufforderung, dies in Frieden zu tun – ohne Unruhe, schlechtes Gewissen, Stress, ohne Angst, welche die Frau zunächst noch überkommt.

Glauben heißt: Vertrauen.

Jesus lässt sich auf seinem Weg zu Jairus aufhalten und zeigt: Glaube hat Kraft. Die ausgestoßene Kranke wird gesund. Sie wird zur Tochter. Durch ihr Vertrauen wird sie heil. Durch die Begegnung mit Jesus findet sie Frieden.

Jesus bestärkt uns durch das Beispiel der blutflüssigen Frau, ähnliche Glaubensschritte zu tun. Er zeigt seine Empathie gegenüber unserer Bedürftigkeit. Jesus ist wichtig, dass die Frau in Erscheinung tritt, dass ihr Glaubens- und Vertrauensakt publik wird. Er stellt sie nicht bloß, sondern er würdigt ihr vertrauensvolles Handeln in aller Öffentlichkeit.

Nach der „zufälligen“ Begegnung mit der blutflüssigen Frau und ihrer Wunderheilung berichten drei der vier Evangelisten – kaum zu glauben – eine zweite „Tochterheilsgeschichte“. Es geht nun wieder um Jairus‘ Tochter. Wieder geht es da um Vertrauen, zu dem Jesus Jairus bestärkt („Hab keine Angst. Vertrau mir, und sie wird gerettet werden.“ (Lk 8: 50) Doch als sie zum Haus kommen, finden sie bereits einen ganzen Kreis Trauernder vor, die das Mädchen tot glauben.  Jesus sagt zu den Menschen dort: „Hört auf zu weinen! Sie ist nicht tot; sie schläft nur!“ (Lk 8:52) Aber sie lachen Jesus aus. „Was? So ein Spinner!“, denken sie sich wahrscheinlich. Jesus lässt sich nicht beirren, stellt seine Autorität unter Beweis: er nimmt das totgesagte Mädchen an der Hand und sagt: „Steh auf, mein Kind!“ (Lk 8:54)

Und dann?

Ist das zu glauben? … Dann öffnet das Mädchen doch tatsächlich just im selben Moment die Augen und steht auf. Wow! Was für ein Jesus! Was für eine Geschichte!

Diese Textpassage verdient mehr Aufmerksamkeit. Für heute will ich es jedoch dabei belassen. Glauben heißt: Vertrauen. Davon zeugen die beiden Geschichten von Töchtern, die so kurz aufeinander folgen. Auch wenn es dir als Leser möglicherweise schwer fällt, einen Zugang zu den Wundern Jesu zu bekommen, sich in dir Widerstand regt, oder dir meine Ausführungen zu dürftig erscheinen,… Ich freue mich, wenn du für dich etwas mitnehmen kannst, was dir gut tut. Denn:

Gott hat ein großes Herz für Frauen, für Mädchen, für Töchter. Gott lässt uns Frieden finden.

Im Zusammenhang mit meinen Darlegungen möchte ich auf einen guten Artikel zur Heilung der blutflüssigen Frau verweisen, der bei „Bibel in gerechter Sprache“ nachzulesen bzw. herunterzuladen ist.

 

 

Gottes Liebe rostet nicht

Sich selbst und einander zu lieben: eine Herausforderung, eine Lebensaufgabe, ein Auftrag. Gott macht den Anfang. Er liebt uns so wie wir sind. Egal, was wir tun. Gestern, heute und morgen. Immer. Das ist manchmal schwer verständlich und nicht unbedingt zu spüren. Aber es lohnt sich, sich nach seiner Liebe auszustrecken. Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn wir sie wirklich suchen, finden wir sie. Oder sie findet uns.

„Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht.“

1. Korinther 13: 4-8

 

Jahr der Gnade

Am kommenden Erntedanksonntag beginnt das „Jahr der Dankbarkeit“. Ich will es nicht beginnen, ohne noch einmal innezuhalten und das letzte Jahr zu beschauen. Wie lief das Jahr für mich? War es ein „Jahr der Gnade“, wie es der Pastor unserer Nachbargemeinde beim Frühgebet vor einigen Wochen proklamierte? Was verstehe ich darunter und lassen sich die Geschehnisse der letzten Monate im Hinblick auf ein „Gnadenjahr“ erklären?

In der Bibel ist sowohl im Alten (u.A. Jesaja 49: 8) wie im Neuen Testament (vgl. Lukas 4: 18-19) von einer Gnadenzeit die Rede. Für mich klingt Gnadenzeit nach Erlösung, Befreiung, nach Güte. „Gnade“ braucht nach meinem Verständnis ein konkret sichtbares Ereignis bzw. eine Handlung, in der die Gnade Gottes oder eines Menschen an mir oder anderen sichtbar wird. Ich fühle mich begnadet, wenn mir überraschenderweise unverhältnismäßig viel Segen zuteil wird. Oder, wenn ich lange um etwas bitte und die tatsächliche Erfüllung meines Anliegens noch viel schöner ist, als ich das erhofft hatte, weil sich Gott etwas ganz Kreatives ausgedacht hat, um mich zu beschenken. Wenn Gottes Güte alles Menschenmögliche übersteigt, dann ist das Gnade.

„Ja“, denke ich, „2015 war tatsächlich ein Gnadenjahr!“ Nachdem sich 2014 bis auf den Sieg des deutschen Teams bei der Fussballweltmeisterschaft für mich wenig Positives ereignet hat, habe ich in den letzten Monaten an allen Ecken und Enden kleine und große Wunder und viel Segen erlebt. Ich vermute jetzt in der Draufschau, dass etwas von all dem Segen vielleicht auch mit meinem Willen zur Veränderung, zur Nachfolge, mit meiner Nachsicht, Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Güte gegenüber meinen Mitmenschen (oder zumindest dem ernsthaften Bemühen darum!) zusammenhängt. So jedenfalls würde sich der Kreis vom „Jahr der Gnade“ zur diesjährigen Jahreslosung schließen (und ich liebe runde Sachen!): „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“(Römer 15: 7).

Meine Taufe in der Pegnitz am Ostersonntag war das Highlight meines Gnadenjahres. Gott hat mich angenommen und ich ihn. Einen Tag später habe ich diesen Blog begonnen. Soviel mehr ist geschehen und geschieht in diesen Tagen. Vieles davon kann ich noch gar nicht richtig fassen. Manches beunruhigt mich ein wenig. Nicht alles ist plötzlich schön. Nicht jeder Wunsch hat sich erfüllt. Vieles lief anders als geplant. Doch eins steht fest: Jesu Liebe befreit und heilt. Es gibt mit Blick auf mein Leben Hier und Jetzt schon soviele gute Gründe, um das Jahr der Dankbarkeit mit einem richtig fetten Dank zu beginnen und Gott für all seine Gnade zu loben. Hallelu, halleluja, preiset den Herrn!

Mehr Inspiration zum „Jahr der Gnade“? Klick hier.

„Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben.“ 1. Korinther 15: 10.

K.o.-Runde

Das ist sie. Die k.o.-Runde. Schmerz durchzieht den Körper. Vom Herzen her. Überall hin.

Wie ein nass triefender Waschlappen klatscht sie auf die Erde. Die Kriegerin. Wie eine ausgepresste Zitrone Wegwerfprodukt. Schwer wie Blei. Zerbrochen in Tausend Stücke.

Ein Aufschrei. Bis ans Ende der Welt. Von Nord nach Süd. Von Ost nach West. Die Erde bebt. Noch ein Hieb. Traurigkeit schwemmt die Straßen. Reißt alles mit.

Und dann. Irgendwann…

Ruhe.

Das Wasser steht still.

Wind of Change.

Wut sprengt alle Ketten. Von irgendwoher brennende Hoffnung. In der Niederlage zeigt sich der Sieg. Er ist gewiss. Nicht heute. An einem andern Tag.

Da steht sie – die Kriegerin – wieder auf und beginnt, für ihre Träume und um ihr Leben zu kämpfen.

Inspiriert von Paulo Coelhos „Handbuch des Kriegers des Lichts“ und vom Leben.

Durch Dich

Es geht nicht um die Anderen.
Es geht erstmal um mich.

Es geht nicht um die Anderen.
Moment! Es geht um Dich.

Es geht nicht um die Anderen.
Es geht um Dich und mich.

Es geht nicht um die Anderen.
Du lässt mich nicht im Stich.

Es geht nicht um die Anderen.
Ich lasse alles los.

Es geht nicht um die Anderen.
Denn Jesus Du bist groß.

Es geht nicht um die Anderen.
Ich glaube nun an Dich.

Es geht nicht um die Anderen.
Durch Dich lebe ich!

Spuren der Liebe

Manchmal
mitten am Tag
scheint Gott spurlos verschwunden.

Manchmal
mitten am Tag
suche ich Ihn vergeblich.

Manchmal
mitten am Tag
bleibt mein leises Schreien unbeantwortet.

Manchmal
mitten am Tag
ist mir alles zu viel.

Manchmal
mitten am Tag
spricht er zu mir: Steh auf und geh!

Mitten im grauen Lärm der Großstadt
lässt er mich sehen: Spuren Seiner Liebe.