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For the cross

Wenn du gerade nicht weißt, was du in die Suchabfrage bei Youtube tippen sollst…bitte, bitte: Hör dir diesen Song von Matt Redman an! Tu’s einfach – auch wenn du nicht glaubst oder zweifelst. Ist ein guter Track. Echt!

Ja, in diesem Song geht es um Jesus. Ich mute dir diesen Beitrag zu, wo doch vor einer Woche die Fastenzeit begonnen hat und die Osterhasen überall in den Geschäften stehn. Und ich hoffe, dass du auch was rausnehmen kannst für dich. In dem Lied „For the Cross“, das ich dir eben wärmstens empfohlen habe, singt Redman: „…I love you for the cross, I’m overwhelmed by the mistery, I love you for the cost, that Jesus you would do this for me…“ Er beschreibt das gesamte Martyrium, das Jesus auf sich genommen hat, damit wir Menschen frei sind und in Frieden leben können.

Der Song, den wir Sonntag auch in der Gemeinde gesungen haben, wirft Fragen für mich auf: Liebe ich Jesus deswegen? Wegen dem Kreuz? Oder liebe ich ihn wegen der spannenden Szene im Tempel, der Begegnung am Jakobsbrunnen, seinen guten Metaphern und seiner Argumentation gegenüber Widersachern?

Seit dem ersten März ist, wie gesagt, Passionszeit. Für mich sind das 40 Tage im Jahr, an denen ich mehr nachdenke über den Sinn des Lebens als ohnehin schon. Ich verfalle sozusagen in einen Zustand vorösterlicher Melancholie (du kennst vielleicht ähnliche Symptome an Weihnachten oder Silvester…mich trifft es definitiv in der Zeit vor Ostern): Was soll ich fasten? Was kann ich glauben? Wozu all das? Ich schreie zum Himmel und hoffe, dass sich Gott mir offenbart. Vielleicht kennst du diese Phasen.

Durch den Song von Matt Redman im Gottesdienst habe ich meine Antwort gefunden: in einer neuen Liebe zum Kreuz. Jesus ist für mich gestorben. Ich darf all meinen Müll zu Jesus ans Kreuz bringen, dass er ihn hinwegnimmt wie alles andere, was in dieser Welt nicht so läuft, wie gewünscht. Wenn ich jetzt aufs Kreuz schaue, fühle ich die Hingabe Jesu: Er ist gestorben, damit ich leben kann. Geliebt, frei, Sinn erfüllt.

Jesu Kreuzigung hat durch den Song von Matt Redman neu mein Herz berührt. Jesus, I love you for the cross! Und ich hoffe, mir bleiben die Grübelqualen in den nächsten Wochen erspart. Liebend gerne, würde ich einfach mal wieder Ostereier suchen gehen, statt Lebenssinn.

Heldengeschichte

Ich stehe da. Kerzengerade.
Brust raus! Die Nase vorn.

Brech aus aus alten Mustern.
Die Weichen neu gestellt.
So liebe ich mein Leben.
Verrückt, wie’s mir gefällt.

Die Brille für den Traumblick.
Die Zukunft liegt vor mir.
Im Hier und Jetzt voll Feuer,
mit Kraft – sie kommt von dir.

Jesus, lass mich sehen, was du tust.
Nimm mich mit!
Ich folge dir!
Alleingang, der war gestern.
Umarmt vom neuen Wir.

Abba, guter Vater,
ich schrei es aus:
die Liebe lebt.
Die Erde bebt,
der Asphalt bricht.
Und endlich kann ich’s spüren.
Glaub die Geschichte selbst.
Von einer Heldin.
Einem Riesen.
In mir. In dieser Welt.

Dein Name (Awakening Nürnberg)

Dein Name über dieser Stadt.
Dein Name über dieser Stadt.

Nimm uns die Masken ab.
Reiß alle Mauern ein.
Nimm uns den Zorn und auch die Last.
Lass üb’rall Freude sein.

Dein Name über dieser Stadt.
Dein Name über dieser Stadt.

Gieß deine Liebe aus,
in unsre Herzen.
Nimm uns die Angst und alle Acht
vor unsren Schmerzen.

Wir woll’n das Beste tun.
Oft ist das nicht genug.
Mein ganzer Trost ist dann:
Du machst das Ende gut.

Dein Name über dieser Stadt.
Dein Name über dieser Stadt.

Nimm, was, nicht richtig ist.
Zeig mir den Weg.
Du bist der Heiland.
Retter!
Meine Majestät!

Dein Name über dieser Stadt.
Dein Name über dieser Stadt.

Liedtext inspiriert vom gestrigen übergemeindlichen Gebetsabend in der Wodanstraße.

Provokation Jesus

Kurze Bildbetrachtung: „Friedlich ist das Wespennest, wenn man es in Ruhe lässt,“ steht da an einer Hauswand unterhalb des Cinecittas.  Kleinautorin Anna freut sich über Material für ihren Blog.

„Ja“, denkt sie. „Mensch ist in der Tat gut beraten, nicht ins Wespennest zu pieken. Das könnte böse enden. Weiß ich eigentlich, aber eine Hauswand mit Lehrsatz…?! Nun. Die hat auch etwas für sich!“ Sie denkt an die „Tribute von Panem“ (Vielleicht kennst du die Szene im zweiten Teil der Hungerspiele bei der Katniss Everdeen das gegnerische Team mit einem Schwarm Jägerwespen schlägt). „Und außerdem“, denkt die kluge Kleine in sich, „ist der Lehrsatz prima auf unser soziales Miteinander übertragbar“.

Der Exkurs im Kopf nimmt seinen Lauf. Nicht sticheln, nicht provozieren. Immer schön friedlich. Da! Die Harmoniefalle! (Ich hatte in meinem Beitrag „Anstandsbitte(r)“ über dieses leidliche Thema geschrieben).

„Hier in meiner Blogkomfortzone, da lasse ich’s drauf ankommen. Da sch… ich auf die Harmonie!“

Ähm ja. Ganz so wild und freiraus schreibe ich trotz erklärtem Willen zur Anstandslosigkeit doch (noch) nicht. Da gibt es in mir ein Zensurbüro. Die Damen, die dort im Anna-Innern den Posten besetzt haben, haben ziemlich viel Respekt vor einem über mir hereinbrechenden „Shitstorm“ und übermäßig vielen, sich nicht mehr selbst regulierenden Kommentaren.

Und dennoch: Ich schreibe einen Blog über meinen Glauben an den dreieinigen Gott. Ist das nicht provokant genug?

Findest du es provozierend, wenn Menschen wie ich über Jesus sprechen?

Jesus! Diesen Namen auszusprechen, provoziert, darauf machte uns unser Gemeindeleiter beim letzten Open Air Gottesdienst an der Pegnitz aufmerksam. Voller Freude, stimmten wir daraufhin in den Lobpreis zu Jesu Ehre ein. Ich bin schon ein bischen verrückt, denke ich. Beim Singen da kann ich Jesus umjubeln, da kann ich alles andere ausblenden, da gibt es nur Jesus und mich.

Aber in Gesprächen. Da bin ich oft blockiert. Da gibt es eine Art Rest-Scham, und ein ungutes beklemmendes Gefühl. Da ist Angst, dass mein Reden missverstanden wird, so als wolle ich etwas aufdrängen, das unerwünscht ist, statt mich frei zu fühlen, meine wunderbaren göttlichen Erfahrungen zu teilen. Ich will gehört werden, wie du, mit dem, was mir wichtig ist. Und doch traue ich mich nicht, darüber zu sprechen.

Gestern ging die viertägige Erweckungskonferenz im Nürnberger Stadion zu Ende. 25.000 Christen aus 25 Nationen versammelt. Für mich befremdlich. Dennoch – die zwei Abende, an denen ich dort war, taten mir gut. Wir haben dort auch um Freisetzung von Scham und Angst gebetet. Vielleicht schreibe ich daher heute einen so offenen Text. „Die eigentliche Provokation ist Jesu Leben selbst“ schreibt Claas Kaeseler vom ERF in dem Artikel „Provokation Jesus“. „Seine Liebe bis in und über den Tod hinaus ist die eigentliche Provokation – und darin liegt die Kraft verborgen, die die Welt verändert.“

Das gefällt mir! Liebe ist Provokation. Sie verändert. „Erotisch shoppen“ bei Orion – langweilige Werbeaufschrift am Schaufenster. Null Provokation. Einfach normal. Null emotionale Betroffenheit. Aber wenn an einer Hauswand „Jesus lebt, Jesus liebt!“ steht, dann provoziert das. Dann regt sich etwas in mir.

Ich finde, darüber kann man schon einmal nachdenken. Vor allem, wenn man, wie ich, Lust hat auf Veränderung.

„Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“ Philipper 4 /7

King des Monats

Die Sirene ertönt. Irgendjemand hat den Alarmknopf gedrückt. Die matte Scheibe in meinem Großhirn wird eingeschlagen. Notfall. Bloß raus hier!

Es gibt Tage, da ist Denken lebensgefährlich. Da gebraucht mich mein Verstand, um höchst riskante Manöver zu tun. Wirre Gedanken, Grübeln, Sorgen, die mich schier wahnsinnig machen. Da bin ich dankbar um das Signal zum Ausstieg.

Statt weiter zu denken, bahne ich mir den Fluchtweg. Raus hier! Ich beginne, die Welt um mich herum zu beschauen. Schalte um von Gedankenmühle auf Beobachtung. Mein erster Blick bleibt an einem Werbeplakat haften. Unmittelbar vergnügtes Schmunzeln. Die Lieferando Werbeslogans sind einfach grandios. Bestellt habe ich immernoch nichts. Aber ich habe meine Freude mit Wasabi, Penne und frischen Salaten im Großdruck. Das gebe ich ehrlich zu.

Plakatwerbung inspiriert mich. Der Burgerking-Banner „King des Monats“ in Kombination mit meinem Kronenschnappschuss am Königstor gibt mir den nötigen Stoff für diesen Text.

Die ersten Tage dieses Monats bin ich ziemlich viel Gedankenkarussel gefahren – widerwillig. Irgendjemand hat mich reingesetzt, festgeschnallt und los ging die Fahrt. Bei der Windeseile, in der ich – an meine eigenen Gedanken angekettet – an der Außenwelt vorbeirausche, wird mir speiübel.

In so einer Aufruhr, wenn die Gedankenwelt auf dem Kopf steht und ich nicht mehr weiß, wie mir geschieht, da vertraue ich auf meinen König. Denn mein eigenes kleines Königstochterdasein habe ich in solchen Momenten längst vergessen. Aufstehen und Krone richten unmöglich. Ich bleibe liegen im Gedankenmüll und in dreckigen alten Gefühlen von Schmerz, Enttäuschung, Angst und Wut. Und dann, genau dann, steht Er vor mir. Der wahre König!

Durch das Burgerbrötchen mit Rind, Extracheese und Topping erlebe ich den feinen Unterschied zwischen dieser und der unsichtbaren Welt. Ich spüre, wie sich Jesus über all den Staub der Welt erhebt und mir die Hand reicht, seinen purpurnen Umhang sorgend um mich legt, mich trägt zu seinem Thron. Er nimmt mich mit auf eine Reise ins Sosein in der Kraft der Liebe – solange bis ich wieder bereit bin, in dieser Welt mein Krönchen gerade zu rücken. Solange bis ich wieder in der Lage bin, meinen Verstand zu regieren.

Es ist schön, ein wenig verrückt zu sein und zugleich seinen Verstand nicht zu verlieren. Denn trotz Irrungen und Wirrungen, erkenne ich in den ersten Julitagen: Dein ist das Reich, Herr König Jesus!

Die Unberührten

70 Jahre Kriegsende. Gott sei Dank! Die Gräuel des zweiten Weltkrieges und die unfassbaren Grausamkeiten des Holocaust sind Geschichte. Ein Leben lang bleiben sie uns in Erinnerung – als Mahnmal dafür, wozu wir Menschen fähig waren und sind.

In Nürnberg erlebe ich dieses Jahr eine besondere Atmosphäre. Mindestens einmal pro Woche fahre ich mit dem Rad durch die Straße der Menschenrechte. Der Publikumsverkehr vor dem Germanischen Nationalmuseum verlangt mir einen waghalsigen Slalomlinienkurs ab. Kollissionsfrei bahne ich mir den Weg zwischen Mensch und Marmorsäule. Mit dem Blick streife ich die Artikel-Gravuren. Für meine Jura-Abschlussprüfung wählte ich „Den Begriff der Menschenwürde im Internationalen Vergleich“ zum Thema. Das ist sechs Jahre her. Seit ich am Eingang des Opernhauses den Banner „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ fotografierte, habe ich eine neue These entwickelt:

Bei aller Achtung vor unserer Unantastbarkeit sind wir zu Unberührten geworden! Obwohl wir Menschen Berührungen so dringend brauchen. Ich denke an Jesus. Jesus war ein Mann des Körperkontaktes. An zahlreichen Stellen der Bibel wird deutlich, wie er Kraft Handauflegung Menschen heilte, wie durch das Berührtwerden Menschen gesund geworden sind. Auch die Medizin hat Heilpraktiken, die auf Berührung als Heilmittel setzen. Allerdings: Ich will für Berührungen nicht bezahlen und zum Arzt gehen müssen! Mir gefällt außerdem nicht, dass Berührungen primär nur zwischen Paaren stattfinden (von meiner Ernüchterung darüber, dass viele Paare sich außerhalb des sexuellen Kontaktes gar nicht mehr berühren, will ich gar nicht schreiben!). Jedenfalls nehme ich einen starken Mangel an (nichtsexuellem) Körperkontakt in unserer Gesellschaft wahr. Was meinst du?

Ich würde behaupten, dass unser schweres historisches Erbe und unser Menschenrecht auf Unantastbarkeit mit dazu geführt haben, dass wir uns kaum trauen, einander zu berühren. Der deutsche Handschlag hat zwar seinen Wert, ersetzt aber keine Umarmung. Es gibt halbherzige und zögerliche Umarmungen. Und es gibt solche, bei denen ich spüre: Die andere Person ist mir nah und wohl gesonnen. Trotz oder vielleicht aufgrund dieser achtsamen Nähe begreife ich den Wert meiner Menschenwürde. Das fühlt sich gut und heilsam an. Ich wünsche uns allen Mut und Freude am behutsamen Herantasten und Berühren – sozusagen eine kleine Geste des Friedens!

Für alle, die durch meine Gedanken inspiriert sind, enthält das Buch „Der unberührte Mensch: Warum wir mehr Körperkontakt brauchen“ von Dr. Cem Ekmekcioglu und Anita Ericson eventuell noch mehr Anregungen.

Hokuspokus Heiliger Geist

Wir alle sprechen biblisch. Es gab im letzten Jahr eine super Kolumne in der RP Online von Lothar Schröder dazu. „Hiobsbotschaft“, „mit etwas schwanger gehen“, „auf keinen grünen Zweig kommen“, „Stein des Anstoßes nehmen“ und viele weitere Redewendungen haben ihren Ursprung in der Bibel.

Als ich an einer Nürnberger Hauswand das Affenbild erblickte, kam mir das Wort „Hokuspokus“ in den Sinn. Später stieß ich im Internet auf eine interessante Theorie zur Herkunft des Begriffs: Angeblich leitet er sich vom Lateinischen „Hoc est enim corpus meum“ (deutsch „Denn dies ist mein Leib“) ab. Diese Formel wurde früher in der katholischen Kirche während der Eucharistiefeier gesprochen. Das Fußvolk, das kein Latein verstand, habe aus der priesterlichen Wandlungsformel das Wort „Hokuspokus“ herausgehört, so die etymologische Erläuterung. Da dem Vorgang der symbolischen Verwandlung von Hostie in den Leib Jesu Christi ein gewisser Zauber anhaftete, fand die „Hokuspokus“-Formel Eingang in die Alltagssprache, so die Theorie.

In diesen Tagen feiern wir Pfingsten. Ein christliches Hochfest, an dem die – von Jesus angekündigte (Johannes 14 / 15-31) – Ausgießung des Heiligen Geistes gefeiert wird. Dass der Heilige Geist „als Kraft aus der Höhe“ (Lukas 24 / 49) auch auf mich herabgekommen ist und in mir als Geist der Wahrheit lebt, das kann für einen Nichtchristen schon wie „Hokuspokus“ klingen. Es ist auch für mich nicht leicht, den Heiligen Geist zu greifen, geschweige denn, Dritten das Wirken des Heiligen Geistes in mir zu beschreiben. Ja, es hat schon etwas Zauberhaftes. In der Apostelgeschichte (2 /1-41) wird berichtet, dass sich die Jünger Jesu am 50. Tag nach Ostern versammelten und dort den Heiligen Geist empfingen. Tausende Menschen bekehrten sich und ließen sich taufen. Dieses Geschehen wird auch als Geburtsstunde der christlichen Gemeinde und somit auch der Kirche bezeichnet.

Ich glaube an den Dreieinigen Gott, den Vater, den Sohn und eben auch an den Heiligen Geist. Ich kann mich auf die Worte Jesu in der Bibel stützen, auch wenn der Heilige Geist nicht immer spürbar in mir ist. Gott hat Ihn uns als Beistand und Lehrer gegeben (Johannes 16 /4b-15). „Komm Geist Gottes, tu was dir gefällt“ sangen wir gestern im Gottesdienst. Ich glaube, dass diese Hinwendung zum Heiligen Geist und ein ehrliches Einlassen auf Ihn die beste Voraussetzung dafür ist, Ihn tatsächlich zu hören und zu erfahren. Nicht als falschverstandene Hokuspokus-Kurzformel, sondern in aller Klarheit und Kraft.

Lady Di & Jesus

Als ich die bepflanzte Dianakiste sah, dachte ich an Lady Di. Also schnell in die Rolle der Paparazzi schlüpfen und den Auslöser drücken. Als Diana Frances Spencer, Prinzessin von Wales, 1997 ums Leben kam, war ich 13 und im Urlaub in Tunesien. Von ihrem Verkehrsunfall erfuhr ich aus einem Stapel Bildzeitungen am Hotelkiosk. Da registrierte ich auch ihren Beinamen als „Königin der Herzen“. Ich habe dem Trubel um ihre Person kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe mich nie wirklich für Königshäuser interessiert. Stattdessen konnte ich mich für „Königin Pastete“ und die Kakteenblüte einer „Königin der Nacht“ begeistern.

Am Aufsessplatz in der Nürnberger Südstadt ist gerade Kirmes. Da las ich im Vorbeiradeln an einer Süßwaren-Verkaufsbude die Aufschrift „Königin der Nüsse“. Wir Deutschen lassen uns scheinbar gut mit Royalem locken. Etwas Adel muss wohl auch hierzulande sein. In Ordnung.

Zurück zum Ausgangspunkt dieses Blogbeitrages: Wie komme ich auf den Titel „Lady Di & Jesus“? Nun. Ich frage mich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lady Di und Jesus? Was denkst du?

Ich sage ganz klar: „Ja!“ Nämlich: Beide hatten starken Vorbildcharakter. Sie als künftige Königin Englands, Er als verächteter und geehrter König der Juden. Beide hatten Befürworter und Gegner. Beide haben sich für das Wohl der Menschen eingesetzt. Beide sind auf tragische Weise ums Leben gekommen. Soweit eine Skizze des Zusammenhangs. Kein Vergleich!

Vorbilder zu haben – männliche und weibliche – ist wichtig. Gott sei dank gibt es auch in unserer Gesellschaft immer wieder Personen, die wir uns zum Vorbild nehmen können. Ich finde es dennoch schade, dass sich der Großteil junger Menschen heutzutage eher für Menschen wie Nelson Mandela, Che Guevara oder den Dalai Lama interessiert als für Jesus. Woran liegt das? Ich frage mich: Würden sich die Paparazzi so auf Jesus stürzen wie auf Lady Diana? Würden die Tageszeitungen, Glamour- und Lifestylemagazine ihn als uninteressant für den Mainstream klassifizieren? Bekäme Jesus eine Doppelseite, einen Zweizeiler im Newsticker oder würden Text und Bild in der Schublade landen, um dann vielleicht einmal eine Lücke zu füllen?

Ich erlaube mir und dir dieses Fragen und lasse dir selbst den Freiraum, zu antworten. Bei aller Medienkritik, beobachte ich, wie Jesus im Internet Raum und Aufmerksamkeit bekommt. Mein Blog ist ein Beispiel dafür. Und es gibt soviel mehr. Das freut mich! Ich will dich abschließend auf eine schweizerische Internetseite hinweisen: www.jesus.ch. Dort gibt es eine spannende Beitragsserie zu Jesus als Vorbild. Königlich! Klick dich ein!

Jüngerschaft leben

Vor zwei Jahren fing ich an, Jesus intensiver zu suchen. Ich hatte mich im Jahr 2009 bekehrt, eine Gemeinde und einen Hauskreis. Doch mein Leben fühlte sich nicht so neu an, wie ich gehofft hatte. Die erste Euphorie darüber, dass Gott mit mir war, ist und sein wird, und dass ich in Ihm einen ständigen Wegbegleiter habe, war verpufft: zuviel Arbeit, zuviel Anforderungen, zuviel Ausnahmezustand. Kein Seelenfrieden. Die Welt um mich herum erschien mir immer verrückter, verdorben und machte mir große Angst.

In dieser Not sprach Gott an verschiedenen Orten dreimal durch dieselbe Bibelstelle zu mir: Die Berufung der ersten Jünger am See Gennesaret (Lukas 5 / 1-11). Dort appelliert Jesus an Petrus: „Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.“ Starke Worte. Die erstaunten, erschrockenen Fischer reagieren: „…sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach“, heißt es weiter. Diese Zeilen trafen mich mitten ins Herz. Ich wusste, dass sie auch an mich gerichtet waren. Ich wusste allerdings nicht, wie ich sie verstehen sollte. Heute begreife ich, wie sehr mich Jesus dadurch beschenkt hat.

Zunächst las ich diese Worte als Impuls, Job und Wohnung zu wechseln, meinen Kram zu verscherbeln und zu einem Missionseinsatz aufzubrechen. Ganz so „einfach“ war es jedoch nicht. Immer wieder neu diese Verse zu lesen, lies mich verstehen, dass Jesus damit noch viel mehr meinte. Loslassen nicht nur von Gütern, sondern von Menschen, von Situationen, von falschem Gedankengut, von altem Seelenbalast.

Das war und ist weiterhin extrem schwer. Jesu Worte am See, gaben und geben mir Mut, zu handeln. Trotzdem strauchle ich, zweifle ich, weine ich und ärgere ich mich. Ich bin in einer Phase des Übergangs. Weg vom Alten, hin zum Neuen. Allmählich bekomme ich eine Ahnung davon, was Gott noch alles Schönes für mich vorgesehen hat. Draußen nach wochenlangem Beobachten die vielen Knospen aufbrechen zu sehen, das gibt mir Zuversicht und Stärke, die Zwischenzeit zu bestehen. Durch Erfahrungen aufrichtiger Liebe und Begegnungen in meiner Gemeinde und mit anderen Menschen, erlebe ich: Das Leiden hat nicht das letzte Wort. Jesus sieht das Leid dieser Welt, aber er lässt sich davon nicht ängstigen, nicht lähmen, nicht beirren. Er lebt! Und ich folge Ihm. Ich bin erst am Anfang meiner Jüngerschaft. Am Anfang, neu zu leben. Aber ich bin gewiss: Er ist bei mir bis an der Welt Ende (vgl. Matthäus 28 / 20).