wenn du über mir wachst
kann ich still sein
ruhen
bin ich da
lass mich fallen
in deine hand
vertraue ich
mich dir an
und der welt
ohne angst
wenn du wachst
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Mutter Natur
Inmitten aller Trübsal zeigst du dich.
Direkt vor mir:
Der rote Faden meines Lebens.
Du bist der Wind,
wenn mein Denken mich mürbe macht.
Du bist Zärtlichkeit,
wenn mich sonst niemand berührt.
Du bist der gute Humor,
wenn mir zum Weinen ist.
Du bist das Licht,
wenn alles dunkel scheint.
Du bist der Weg,
wenn ich mich verirre.
Du bist das Leben,
wenn um mich alles stirbt.
Du bist der Nährboden,
auf dem Neues wächst,
zu seiner Zeit.
Du bist der rote Faden meines Lebens.
Mutter Natur.
Von Bedeutung
Es gibt Dinge, denen du besondere Bedeutung beimisst – ohne dass Andere das tun. Sachen, die du im Lauf der Zeit liebgewonnen hast und die einen ganz besonderen Wert für dich haben. Von Außen wird das manchmal belächelt, nicht verstanden, abgewertet. Aber du bringst es einfach nicht übers Herz, die abgelaufenen Flipflops aus dem letzten Sommerurlaub zu entsorgen. Die alte Vase, in der man keinen einzigen Blumenstrauß vernünftig trappieren kann, ist für dich besonders, weil du sie von einem Flohmarkt in Großverhandlungen mühsam erstanden hast. Oder du gehst Ewigkeiten früher zum Bahnhof, um einfach langsam und in Ruhe Abschied zu nehmen – das bedeutet dir einfach etwas.
Seit diesem Sommer ist für mich das Maisfeld unweit unserer Schule von Bedeutung geworden: ich habe den Mais emporwachsen sehen – kniehoch erst und dann ragte er bald einen guten Meter über mich empor. So stand das Maisfeld in seiner ganzen Pracht über Wochen und ich war total angetan von diesem Wachstum.
Kahlschlag. Nun ist alles abgemäht worden. Aber ich habe darüber erstaunlicherweise gar keine Träne verloren und auch keinen Schmerz empfunden. Irgendwie hat das Maisfeld, auch jetzt wo es brach liegt, immer noch die selbe Bedeutung für mich. Es ist einfach schön, daran vorbeizugehen, mich an den Wildwuchs zu erinnern. Es ist so ein wenig zu meinem Halt geworden, eine sichere Bestandsgröße. Das Maisfeld es ist immer noch da und erfüllt seinen Zweck. Es ist einfach für mich von Bedeutung. Nicht mehr und nicht weniger.
Kein Vergleich
Höher, schneller, weiter. Schön, schöner, am schönsten. Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Wir vergleichen uns oft miteinander. Medien und Werbung definieren Statussymbole, Schönheitsideale und Erfolgsfaktoren. Wir orientieren uns daran.
Diese Vergleicherei im Kopf und das gegenseitige Kräftemessen kann einen ganz schön runterziehen: Der oder die Andere ist eben besser als ich und ich so nicht genug. Schnell zum Sport, ab sofort eine Woche nur Rohkost, mindestens zwei Tageszeitungen und jeden Bestseller lesen, um mitzureden und am besten heute noch ein Seminar zu Selbstmarketing buchen. Dann erhöhen sich Sympathiepunkte, Gehaltszahlen und die Lebenszufriedenheit.
Ist doch verrückt! So kann das doch wirklich nicht gedacht sein! Vor Kurzem habe ich mich wieder bei einem Vergleich ertappt. „Das muss aufhören“, dachte ich, „das wird aufhören… und zwar sofort!“ Die Natur ist die beste Lehrmeisterin und so kam mir ein Bild in den Sinn: eine Blumenwiese. Keine Blume auf dieser Wiese gleicht der Anderen, jede ist in sich einzigartig und sie ist schön. Die eine groß, die andere klein, dick- oder dünnstielig, verschiedene Farben, Blüten, Düfte und Blätter. Bist du schon mal auf die Idee gekommen, im Vorbeigehen an einer Blumenwiese zu sagen „Schau dir die Tulpe an, die ist viel schöner als alle anderen“ ? Freue dich an der Vielfalt! Jede Blume ist an sich ein Meisterwerk des Schöpfers! Ebenso macht jede einzelne Blüte im Frühling den Baum erst zu einer prächtigen Erscheinung. Das ist jedenfalls mein Empfinden.
Dieses Bild im Kopf verhindert unnötige Vergleichsstudien und hilft, zu sehen, wie du wirklich bist: „gewollt, kein Zufall, keine Laune der Natur, ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu“, wie es in dem Lied von Paul Janz so schön heißt.